Seit 2005 verfolgt das Land Brandenburg eine sektorale Schwerpunktsetzung in der Wirtschaftsförderpolitik. In einem ersten Schritt wurden 16 Branchenkompetenzfelder ausgewählt, die besondere wirtschaftliche und innovative Potenziale aufwiesen. Zur Unterstützung dieser Branchenkompetenzfelder wurde jeweils eine eigene Branchenstrategie erarbeitet und umgesetzt. Schwerpunkt war dabei die Forcierung von FuE-Aktivitäten und die Stärkung der Innovationskraft durch das Landesinnovationskonzept (LIK) Brandenburg 2006.
In einem zweiten Schritt werden seit 2011 durch eine integrierte Clusterstrategie jene Branchenkompetenzfelder mit den größten wirtschaftlichen Potenzialen zu Clustern mit überregionaler Wahrnehmbarkeit und hoher Leistungsfähigkeit weiterentwickelt.
Dazu wurde eine Gemeinsame Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB) beschlossen, in der 5 gemeinsame innovative Cluster und Maßnahmen zu deren Unterstützung festgelegt wurden.
Wegen der wirtschaftsstrukturellen Besonderheiten Brandenburgs als Flächenland im Vergleich zum Stadtstaat Berlin hat das Land Brandenburg entschieden, neben den 5 gemeinsamen Clustern mit Berlin weitere 4 Brandenburg-spezifische Cluster gezielt zu unterstützen. Dies sind die für Wertschöpfung und Beschäftigung im Land Brandenburg wichtigen Cluster Ernährungswirtschaft, Metall, Kunststoffe und Chemie sowie das Cluster Tourismus.
Diese regionale Innovationsstrategie innoBB plus bildet, über die innoBB hinaus, den strategischen Rahmen zur integrierten Entwicklung der Brandenburg- spezifischen Cluster. Sie verbindet für die im Wesentlichen industriell geprägten Cluster die Innovationspolitik mit der industriepolitischen Strategie „Leitbild & Aktionsplan ProIndustrie Brandenburg“, in der „Vernetzung, Cluster & Innovation“ mit dem Leitprojekt „Brandenburgische Industriecluster“ ein zentrales Handlungsfeld ist.
Die im Jahr 2011 beschlossene Gemeinsame Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB) formuliert einen erweiterten Gestaltungsrahmen für eine über Ländergrenzen hinausgehende Entwicklung der Hauptstadtregion hin zu einem international wettbewerbsfähigen Innovationsraum. Sie ist das Ergebnis einer bereits 2007 eingeleiteten erfolgreichen Kooperation aller innovationspolitischen Akteure beider Länder.
Die Strategie sieht eine noch engere länderübergreifende Abstimmung vor, um Kräfte zu bündeln und sich so im globalen Wettbewerb der Standorte optimal positionieren zu können. Die innoBB setzt zur Stärkung und weiteren Schärfung des Standortprofiles auf den zielgerichteten Auf- und Ausbau von Clustern mit hohem Entwicklungspotenzial.
Ziel der Gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB) ist es, die Hauptstadtregion als international wettbewerbsfähigen Innovationsraum weiterzuentwickeln. Sie setzt dabei auf den Auf- und Ausbau von Clustern mit hohem Entwicklungspotenzial. In länderübergreifender Kooperation werden die weitere Umsetzung der Innovationsstrategie und die künftige Clusterentwicklung sowie übergreifende Themen, wie die Zusammenführung und Weiterentwicklung des Wissens- und Technologietransfersystems, koordiniert.
innoBB gibt auch den künftigen strategischen und organisatorischen Rahmen zur Absicherung des länderübergreifenden Clusterentwicklungsprozesses vor. Beide Länder werden dazu ihre politischen Gestaltungsspielräume aktiv nutzen. Im Vordergrund einer engen Kooperation und Abstimmung steht hierbei die weitere Harmonisierung der Innovations- und Technologieförderung sowie der Erhalt und Ausbau der Innovationsinfrastruktur.
In länderübergreifender Kooperation werden die weitere Umsetzung der Innovationsstrategie und die künftige Clusterentwicklung sowie übergreifende Themen, wie die Zusammenführung und Weiterentwicklung des Wissens- und Technologietransfersystems, koordiniert.
Gemeinsam von den Vorteilen profitieren
Insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen, aber auch wissenschaftlichen Einrichtungen, bietet innoBB die Möglichkeit, an der hohen Wachstumsdynamik der Innovationsregion Berlin-Brandenburg zu partizipieren und sich im globalen Markt sichtbar aufzustellen.
innoBB bedeutet:
Querschnittsthemen
Um das Vernetzungs- und Synergiepotenzial der fünf Cluster optimal auszuschöpfen und die Clusterinitiativen in einem breiteren Wirtschaftsumfeld zu verankern, wurden im Rahmen der Gemeinsamen Innovationsstrategie innoBB vier Querschnittsthemen definiert:
umfasst alle relevanten Querschnittstechnologien, die einen unmittelbaren Einfluss auf das Wachstum mehrerer Cluster als Anwenderbranchen haben. Sie stellen den für Berlin und Brandenburg wesentlichen Bezug zu den ansässigen Industrien, vor allem in den Bereichen Kunststoffe/Chemie, Metall/Elektro und nachwachsende Rohstoffe her. In diesen Bereichen sind vor allem die für alle Cluster unverzichtbaren Basistechnologien beheimatet. Die Industrien der Hauptstadtregion verfügen in diesen Bereichen über ein gewachsenes Potenzial, haben aber auch selbst einen bedeutenden Einfluss auf Zukunftsthemen, etwa in den Bereichen Ressourcen- und Energieeffizienz z. B. durch den Einsatz neuer Materialien, Leichtbauwerkstoffe oder funktionaler Oberflächen.
Die Industrielandschaft orientiert sich demnach im Spannungsfeld von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit an gleichen Herausforderungen wie die künftigen Cluster. Die Synergien an der Schnittstelle von Industrie- und Innovationspolitik können mit dieser Verzahnung optimal dargestellt werden.
Ein weiteres Querschnittsthema mit hohem Zukunftspotenzial kann unter dem Begriff „Clean Technologies“ zusammengefasst werden. Hierzu zählen alle technologischen Entwicklungen, die das Thema „Nachhaltigkeit“, insbesondere Themen wie Umwelt- und Klimaverträglichkeit (bzw. -neutralität) in den Fokus stellen und den Herausforderungen des Klimawandels aktiv begegnen. So können künftig vor allem die Bereiche „erneuerbare Energien“ und Technologien zur Reduzierung der CO2-Emissionen als Wachstumsmotoren für die Zukunftsfelder Energietechnik und Verkehrssystemtechnik betrachtet werden. Auch die Bioökonomie gewinnt in diesem Zusammenhang eine immer größer werdende Bedeutung.
In Zeiten global reagierender Ökosysteme werden aber auch alle anderen Innovationsfelder maßgeblich durch den Gedanken der „Clean Technologies“ beeinflusst werden, da die branchenübergreifende Herausforderung bestehen bleibt, technologische Entwicklungen und umfassenden Klimaschutz nachhaltig miteinander zu vereinen. Die Hauptstadtregion ist bereits heute mit den Bereichen Solartechnologien, Windenergie, Clean Coal und Energien aus nachwachsenden Rohstoffen eine der führenden CleanTech-Regionen Deutschlands.
Ein weiteres Querschnittsthema mit hohem Zukunftspotenzial kann unter dem Begriff „Clean Technologies“ zusammengefasst werden. Hierzu zählen alle technologischen Entwicklungen, die das Thema „Nachhaltigkeit“, insbesondere Themen wie Umwelt- und Klimaverträglichkeit (bzw. -neutralität) in den Fokus stellen und den Herausforderungen des Klimawandels aktiv begegnen. So können künftig vor allem die Bereiche „erneuerbare Energien“ und Technologien zur Reduzierung der CO2-Emissionen als Wachstumsmotoren für die Zukunftsfelder Energietechnik und Verkehrssystemtechnik betrachtet werden. Auch die Bioökonomie gewinnt in diesem Zusammenhang eine immer größer werdende Bedeutung.
In Zeiten global reagierender Ökosysteme werden aber auch alle anderen Innovationsfelder maßgeblich durch den Gedanken der „Clean Technologies“ beeinflusst werden, da die branchenübergreifende Herausforderung bestehen bleibt, technologische Entwicklungen und umfassenden Klimaschutz nachhaltig miteinander zu vereinen. Die Hauptstadtregion ist bereits heute mit den Bereichen Solartechnologien, Windenergie, Clean Coal und Energien aus nachwachsenden Rohstoffen eine der führenden CleanTech-Regionen Deutschlands.
Eine weitere Schlüsselrolle als clusterübergreifende Themenstellung und Begleitanforderung des Marktes kommt dem in der Bedeutung wachsenden Querschnittthema „Sicherheit“ zu, das nicht unerhebliche Einflüsse auf die Innovationstätigkeit der Unternehmen in nahezu allen Clustern hat.
Das Thema Sicherheit hat zahlreiche Facetten in den Bereichen „Safety“ und „Security“. Vordergründig wird vor allem die Bedrohung von IT-Infrastrukturen von vielen Unternehmen als ernst zu nehmendes Innovationsrisiko betrachtet. Daneben ist die Sicherheit von Produkten und Prozessen zu einem global wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Marken-, Produkt- und Technologiepiraterie führt bei vielen Unternehmen zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden und unerwünschtem Abfluss von wettbewerbsrelevantem Wissen. Innovations- und Know-how-Schutz muss damit zu einem erklärten Bestandteil jeder Innovationsstrategie werden.
Das Thema Sicherheit ist aber gleichzeitig auch Innovationstreiber für die Hauptstadtregion und für den IT-Sektor schon länger als länderübergreifender wirtschaftspolitischer Schwerpunkt identifiziert. Handlungsfelder und Maßnahmen sind in dem gemeinsamen Masterplan „Sicherheitswirtschaft und -forschung Berlin-Brandenburg“ beschrieben. Themen wie beispielsweise Verkehrs- und Flughafensicherheit, elektronische Identitätsnachweise wie der ePass oder Security Management verfügen bereits heute in der Region über ein hohes Anwendungs- und angesichts der Dienstleistungsorientierung teilweise auch hohes Beschäftigungspotenzial.