Flüchtlingsintegration
Auf dem Weg: Mohammed-Rabea Altahan aus Syrien durchläuft bei Mercedes-Benz in Ludwigsfelde eine Ausbildung zum Industriemechaniker. © VME2019
M+E Starter: Unterstützungsprogramm zur Integration Geflüchteter

Oft ist es ein steiniger Weg, bis Geflüchtete in Deutschland wirklich ankommen – die fremde Sprache, die Kultur, die anderen Sitten.

Mohammed-Rabea Altahan, 27, kann das nachfühlen. Er stammt aus Syrien und erinnert sich:

„Zu Beginn meiner Ausbildung bin ich manchmal zu spät gekommen. Das fand der Ausbildungsleiter nicht so gut.“

Heute weiß Altahan, was die Leute von Mercedes-Benz in Ludwigsfelde von ihm erwarten, wo er seit 2017 lernt: Ein angehender Industriemechaniker muss pünktlich sein. Dass er, wie viele andere auch, den Sprung in eine Ausbildung geschafft hat, hat auch damit zu tun, dass sie zum Auftakt ein längeres Praktikum bei ihrem jeweiligen Arbeitgeber absolviert haben. Betrieb und Bewerber konnten sich während dieser Einstiegsqualifizierung sechs Monate lang beschnuppern.

M+E Starter heißt das Programm, das der Verband der Metall- und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg (VME) 2016 ins Leben gerufen hat.

Drei Jahre nach dem Beginn kann sich die Bilanz sehen lassen. 79 junge Männer und Frauen haben das „Starter“-Programm in einem der VME-Betriebe abgeschlossen. 62 haben anschließend eine Ausbildung in einem der mehr als 50 Metall- und Elektroberufe angetreten. Die meisten übrigen haben sich für ein Studium entschieden. Zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres im Herbst werden noch einmal 36 Einsteiger hinzukommen.

VME Hauptgeschäftsfüher Christian Amsinck betont: 

„Wir sind froh über jeden jungen Menschen, der das Zeug zur qualifizierten Fachkraft hat. Mit ,M+E-Starter‘ unterstützen wir die Unternehmen bei ihrer Personalplanung. Zugleich helfen wir bei der Integration – Arbeit und Ausbildung sind hier die wichtigsten Hebel.“

Der VME beteiligt sich zum einen bei der Auswahl der jungen Leute. Zum anderen zahlt er die Hälfte der Vergütung während der Einstiegsqualifizierung. Die andere Hälfte übernimmt die Bundesagentur für Arbeit. Die Zeiten, in denen Bewerber für eine Lehrstelle in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie Schlange standen, sind passé. Deshalb schätzen die Unternehmen Programme wie „M+E-Starter“.

In allen Branchen der Hauptstadtregion haben seit 2015 rund 2.000 geflüchtete Männer und Frauen den Sprung in eine Berufsausbildung geschafft. Ohne die Bewerber aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern – das sind Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien – wäre die Situation auf dem Ausbildungsmarkt noch schwieriger gewesen.