digitale Geo-Daten

Geo-Daten anschaulich gemacht

Es sind nur wenige Klicks, die Christel Simon im Energieatlas benötigt, um die Infos zur Organisation eines Workshops für Kommunen zu neuen LED-Straßenbeleuchtungen parat zu haben. Über eine Suchmaske findet die Kommunalreferentin bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz auf der Internet-Plattform schnell bisherige Projekte dieser Art, en Détail beschrieben mit Entwicklungsstufen und Initiatoren, markiert auf einer Karte.

Der Energieatlas ist nur ein Beispiel für die Arbeit der Webdesign-Teams um Dr. Rolf Lessing und Prof. Frank Heidmann, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Geoinformationen zu visualisieren. Der Chef des Potsdamer Unternehmens DELPHI IMM mit 22 Beschäftigten und der Leiter des Interaction Design Labs am Fachbereich Design der Fachhochschule der Landeshauptstadt (FH) arbeiten seit drei Jahren zusammen.

„Die FH ist im Bereich ‚interactive Design‘ mit führend in Europa“, sagt Lessing. Die Kooperation habe die Möglichkeit geschaffen, diese Gestaltungskompetenz bei DELPHI IMM direkt in Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. „Das bringt für den Kunden optimale, zeitnahe Lösungen und für das Unternehmen wachsende Wettbewerbschancen“, weiß Lessing. Die zunehmende Datenflut in immer mehr Lebensbereichen gepaart mit passendem, nutzerfreundlichem Design haben einen neuen ständig größer werdenden Markt entstehen lassen.

Das bei der Wirtschaftsförderung Brandenburg angesiedelte Clustermanagement hat die Kompetenzen Potsdams als IT- und Designstandort für derartige Aufbereitung und kreative Darstellung fortentwickeln können. Der so entstandene Innovationselan bereitete das Feld für neue Kontakte, die wie beim Energieatlas Rheinland-Pfalz neue Kooperationen ermöglichten.

Expertenworkshop |

Der zuvor lose Verbund zwischen DELPHI IMM und FH hatte sich im Rahmen eines Expertenworkshops Geoinformation des Clustermanagements und der daraus entstandenen Arbeitsgemeinschaft Big Data Berlin-Brandenburg zur Verwertung von Massendaten gefunden. Das Clustermanagement hat seither Unterstützungen vermittelt, hilft Kontakte herzustellen und engagiert sich für die Vernetzung. Der gemeinsame Fokus liegt auf dem Mapping für Geographie, Katastrophenschutz oder aber Stadt- und Landschaftsplanung.

Ein anderes Projekt des Teams ist der digitale Entscheidertisch „DIGENTI“. Zusammen mit Partnern in Kolumbien wurde hier ein übertragbares Analyse und Informationssystem in Form eines interaktiven Tisches für Regionen entwickelt, die durch Naturgefahren bedroht sind. Auf dem „Multi-Touch-Tabletop“ werden zur Simulation potenzieller Überschwemmungen, Erdrutsche oder Ähnlichem Daten von Radarsatelliten verarbeitet und mit anderen sich aktualisierenden, raumbezogenen und Social Media-Informationen verknüpft.

Kooperationen |

So können Stadt- und Landschaftsplaner bei ihrer Arbeit Erreichbarkeit und Evakuierungsmöglichkeiten von Regionen im Falle bedrohlicher Naturereignisse schnell analysieren und berücksichtigen. Für den Katastrophenschutz ist es ein komfortables Instrument zur Reaktion in Notlagen. Neben anderen Partnern kooperiert der Verbund hier mit dem Satelliten-Bauer Airbus, Geowissenschaftlern der Universität Potsdam sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).